17. Juni 2024, 18:00 Uhr
Grenzüberschreitender Protest. Der 17. Juni 1953 in Friedrichshain-Kreuzberg
Der „Volksaufstand des 17. Juni 1953“ in der DDR ist ein zentrales historisches Ereignis der jüngeren deutschen Geschichte und v.a. auch der Berliner Stadtgeschichte. Die ehemalige Stalinallee (heute: Karl-Marx-Allee) war ein zentraler Ort des Protestgeschehens im heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: Arbeiter*innen verschiedener Friedrichshainer Betriebe rund um die Warschauer Straße schlossen sich den Streiks an; auf der Oberbaumbrücke entdeckten Jugendliche den Vorsitzenden der Ost-CDU, Otto Nuschke, in seinem Dienstwagen und rollten ihn über die Sektorengrenze ins Westberliner Kreuzberg.
Das Lern- und Forschungsprojekt „Jugend im politischen Protest“ an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen erforscht die Protestbeteiligung Jugendlicher während des „Volksaufstands des 17. Juni 1953“. Über Biografien junger Protestteilnehmer:innen geht das Projekt den Ursachen, Abläufen und Folgen der Beteiligung am Aufstand nach und möchte die Vielschichtigkeit der Protestereignisse vermitteln.
Bei der Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum geben die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen einen Einblick in das Projekt. Entlang einzelner Biografien gehen sie dem Protestgeschehen des 17. Juni 1953 im Bezirk nach und erörtern, welche Verbindungslinien in das benachbarte Westberliner Kreuzberg führen. Bei der Veranstaltung wird auch diskutiert, wie der Umgang mit Bildern die öffentliche Erinnerung an den 17. Juni 1953 prägt. Nicht zuletzt werden dominante Narrative und Geschichtsbilder zu dem Ereignis hinterfragt, insbesondere hinsichtlich Alter und Geschlecht.
Diskussion mit Elke Stadelmann-Wenz, Elke Neumann und Tom-Aaron Aschke
moderiert von Sonja Lindhauer, FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum