24. März 2018 – 6. Mai 2018

DIESUNDANDERS

Gisela Kleinlein

Eintritt frei

Einladungskarte "Diesundanders", 2018
Einladungskarte "Diesundanders", 2018
Ausstellungsansicht "Diesundanders", 2018
Ausstellungsansicht "Diesundanders", 2018
Ausstellungsansicht "Diesundanders", 2018
Ausstellungsansicht "Diesundanders", 2018

Ausstellungseröffnung: Freitag, 23. März 2018, 19 Uhr
Einführung: Stefanie Kleinsorge, PORT25, Mannheim

Eine Einzelausstellung der Bildhauerin Gisela Kleinlein präsentiert der projektraum in der alten feuerwache Berlin-Friedrichshain vom 24. März bis zum 6. Mai. Unter dem Titel DIESUNDANDERS zeigt die Schau eine speziell auf den Ort hin entworfene plastische Inszenierung, in der die Werke untereinander und mit dem Raum in Beziehung treten.

Ob es 1000 Maschen sind? 100.000? Oder eher eine Million? Denn das gehäkelte Geflecht ist lang. Sehr lang. In drei Metern Höhe hängen zwei Basketballkörbe dicht nebeneinander an der Wand. Von dem einen nimmt das Maschengebilde seinen Anfang; ein scheinbar unendlich langes Fangnetz, das weit durch den Raum mäandert und schließlich wieder emporsteigt, um zum anderen Korbrand zu gelangen. Zwei Basketballkörbe – untrennbar verbunden durch ein gemeinsames Netz, ein sorgsam gehäkeltes, meterlanges Gebilde. Zum Basketballspielen allerdings taugt es nicht. Genauso wenig wie die diversen kleinen an Fahrzeuge erinnernden Bodenobjekte Fahrt aufnehmen könnten. Tatsächlich lässt sich keines der Gebilde fortbewegen – trotz Rädern und potenzieller Mobilität.

Hier werden Fährten ausgelegt, die nicht begehbar sind.

Absurde Situationen und sich ihrer Funktion verweigernde Objekte gehören zu den zentralen Themen der Bildhauerin Gisela Kleinlein. Ihr Werk zeugt von einem grundlegenden Interesse an Dingen des Alltags und ihrer Materialität. So erinnern Kleinleins Skulpturen nicht nur an alltägliche Gegenstände und Fundstücke aller Art, oftmals sind sie gar aus solchen oder deren Versatzstücken konstruiert. Kleinlein verfügt über eine breite Materialpalette. Sie arbeitet virtuos mit Holz, Stahl, Kunststoff, Folien, Gips, Papier, vielem anderen oder auch mit der selbst geschnitzten Häkelnadel.
Was die Künstlerin zerlegt, wird anders zusammengesetzt und neu kombiniert. Es wird deplatziert, umgedeutet und umgewidmet. So entstehen neue Konstellationen und damit eine Verschiebung ins Surreale. Was nun aufscheint, ist eine rätselhaft poetische Dingwelt. Begleitet von einer guten Dosis Humor und einem Augenzwinkern, ermöglichen diese Arbeiten einzutauchen in eine ganz eigene Atmosphäre der Erfindungen.

In der Friedrichshainer Ausstellung werden die plastischen Werke erstmals ergänzt durch eine dicht gehängte Wand mit Fotoskizzen, Postkarten und dokumentarischen Darstellungen, die Einblick gewähren in einen über Jahrzehnte gebildeten Fundus formaler und gedanklicher Quellen und Hintergründe.

Eine Ausstellung in der Reihe von mir aus, die Künstlerinnen aus Friedrichshain-Kreuzberg präsentiert.

Gisela Kleinlein
*1955 in Nürnberg, lebt und arbeitet in Berlin, Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und an der Kunstakademie Düsseldorf.
Zahlreiche Preise und Stipendien (Villa Romana-Preis, Kunstfonds Bonn u.a.). Ihre Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten und in Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.


Freitag, 4. Mai 2018, 19 Uhr: Konzert
Rudi Fischerlehner, Drums


Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien und Fonds Ausstellungsvergütungen für bildende Künstlerinnen und Künstler.