Alte Feuerwache

Stefan Berg, Jens Liebchen, Kathrin Linkersdorff, Mirjana Vrbaški

Existiert eigentlich mehr als das Offensichtliche? Gibt es etwas Berührendes, Wesen- oder Charakterhaftes, eine ganz eigene Lebendigkeit, die Mensch und Natur verbindet?

In der Ausstellung besides beauty werden vier fotografische Positionen gezeigt, die, obwohl eher beobachtend und dokumentierend, Anklänge von etwas Tieferem aufweisen. Anklänge, die auch in Bildern eines Karl Blossfeldt, August Sander oder in Tafelbildern der letzten Jahrhunderte zu finden sind.

Auch wenn mit ihrer Entstehung Fotografie oft nur als Medium zur Erstellung von Vorlagen der Malerei oder rein objektives Medium der Dokumentation gesehen wurde, entstanden auch immer Fotografien, die das rein Technische hinter sich ließen und rein subjektive Sichtweisen/Interpretationen als auch nicht Greifbares abbildeten. In Fotografien werden und wurden Stilmittel der Malerei aufgegriffen und berührende schwarzweiß Portraits oft mit dem Ausspruch „ein Stück Seele schwappt einem entgegen“ kommentiert. Durch diese ungeahnten Erfassungsmöglichkeiten konnte die Fotografie Teil der künstlerischen Auseinandersetzung mit einem Ur-Thema der Kunst werden – der vielfältigen Abbildung von Lebensformen des Seins, ob Mensch oder Natur.

Die zeitgenössischen Fotografie-Positionen im Projektraum nähern sich dem Thema Natur mit den heutigen Mitteln der Technik – Stefan Berg erfasst mit einem professionellen Scanner die Einzigartikeit von stilvoll arrangierte Pflanzen – im Moment der Blüte und des Zerfalls, Jens Liebchen porträtiert in einem Schneesturm systematisch und kunstvoll geformte Baumgruppen als Sinnbild einer genormten Gesellschaft, Kathrin Linkersdorff widmet sich dem Thema Vergänglichkeit, das sie anhand von Pflanzen und deren Pigmenten in komplexen Versuchsreihen untersucht und Mirjana Vrbaški erarbeitet in intensiven Portraitsitzungen, Schicht um Schicht sich nähernd, einfühlsame Bildnisse des Menschseins.

Die von Stefan Berg kuratierte Ausstellung öffnet den Blick für die Welt der (Natur-)Wunder und lädt ein, Schönheit, Grazie und Anmut im scheinbar Belanglosen oder Alltäglichen zu entdecken.


Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 17. November, 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Einführung: Dr. Christiane Stahl • Leiterin Alfred Ehrhardt Stiftung


Dienstag, 9. Januar 2024, 19 Uhr
Künstler*innengespräch mit Prof. Wiebke Loeper, Künstlerin und Professorin für Fotografie an der Fachhochschule Potsdam

Sonntag, 14. Januar 2024, 17 Uhr
Finissage

//Kuratiert von Stefan Berg


Mit freundlicher Unterstützung durch die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien und Fonds Ausstellungsvergütungen für bildende Künstlerinnen und Künstler.