17. April 2025 – 15. Juni 2025
Klaus Zylla
Leben heißt ein Anderer sein*
Eintritt frei
montags geschlossen sowie am 1. Mai und Pfingstsonntag, 8. Juni
Leben heißt ein Anderer sein*
geschrieben, gezeichnet, gemalt
zu literarischen Texten
Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, dem 16. April, 19 Uhr laden wir Sie herzlich ein.
Einführung: Erik Stephan, Direktor Kunstsammlung Jena
Musik: Ferdinand Zylla, Gitarre
Zyllas Kunst kommt vom Ergriffensein und die kraftvolle Berührung erwächst seinen Bildern vor allem aus der eigenen Erregung und Beteiligung. Mänaden und Lemuren drängen ins Bild, ziehen sich zusammen, dehnen sich, teilen sich und gebären ein immer neues Volk eigenartiger Figuren, die sich über das Geviert der Bilder schlängeln. All das, was dort spukt, sich umschlingt, sich auffrisst und neu gebärt, scheint einer geheimen Mythologie zu entspringen - die sich ungebändigt und ungeordnet - phantastisch gibt. Dazwischen - vor allem in der Malerei - die Wächter: Große beruhigte Figuren, statuarische Zäsuren, in denen sich Zyllas figurale Eskapaden in Ruhe verdichten.
Ein sozial bestimmter Impuls wird hier zwar nicht gegeben, doch bleibt Zyllas existenzielle Bezogenheit deshalb nicht fragwürdig, auch wenn keinem Leidenspathos die Fläche geliefert wird. Neben aller Drolerie und einem bisweilen deftigen Scherz schwingt hinter Zyllas figürlichen Deformationen eine subtile Ironie, die ein Romantiker sich erlaubt, sofern ihm der eigene Humor die Kraft dazu lässt.
Klaus Zyllas Werk ist umfangreich und ist – auch in der Malerei - von den Zeichnungen dominiert. Oft sind es Mischformen aus Malerei und Zeichnung auf Papier oder Leinwand – das Eine ist im Anderen angelegt. Zeichensetzungen verleihen auch der Malerei ein tektonisches Gerüst: Da ist der Strich, der strukturiert und wie eine prägende Linie, oft nachträglich, in den weichen Grund von Zeichnung und Malerei eingekratzt ist. Nähe und Weite, Figur und Landschaft sind poetisch und doch kraftvoll verwoben und oftmals ist es gerade das Netzwerk feiner Zeichensetzungen, das den Eindruck einer immanenten Bewusstseinslandschaft verstärkt. Hinzu kommt Zyllas Liebe zur Literatur, seine Zwiesprache mit jenen Geistern, die er als Weggefährten anerkannte und deren Texte seine Arbeiten begleiten oder auch angeregt haben.
*Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
PROGRAMM
Samstag, 10. Mai, 14 Uhr
Ausstellungsrundgang mit Klaus Zylla
Mittwoch, 28. Mai, 19 Uhr
Lesung mit Gerd Adloff
Der Berliner Autor liest ältere und noch unveröffentlichte Texte, die von Berlin und den Menschen hier geprägt sind, u.a. aus dem Band Alles Glück dieser Erde (2017), der von Klaus Zylla illustriert wurde.
Sonntag, 15. Juni, 16 – 19 Uhr
Finissage